Treffpunkt Hollywood – Kunst im Exil

Mi. 15. Oktober 2025 | 19.00 Uhr
Arkadensaal des Freien Deutschen Hochstifts
Frankfurter Goethe-Haus, Frankfurt am Main

Fr. 17. Oktober 2025 | 20.00 Uhr
Kulturforum Alzenau

Tickets

Andrew Munn Rezitation
Dominic Fabio Betz
Rezitation
Jeonghwan Kim
Klavier

Mitglieder der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker

Elaia Quartett

Der Nationalsozialismus will das Fantastische mit dem Würdigen vereinigen; aber die Würde eines Volkes wie des unsrigen kann nicht die der Einfalt, kann nur die Würde des Wissens und des Geistes sein, und die weist den Veitstanz des Fanatismus von sich.

Aus Thomas Mann „Deutsche Ansprache. Ein Appell an die Vernunft“, Berlin 1930

In der NS-Zeit wird Hollywood zum Exil verfolgter deutscher Künstler. Das Eröffnungsprogramm der 50. Fränkischen Musiktage blickt auf deren Schaffen in jenen Jahren und spürt Einflüssen dieser besonderen Situation nach. Ausgangsimpuls ist hierbei Thomas Manns berühmt gewordene Rede Deutsche Ansprache. Ein Appell an die Vernunft vom Oktober 1930 im Berliner Beethoven Saal.

Schönbergs „Ode to Napoleon Buonaparte“ op. 41 (1942) gehört zu jenen seiner Kompositionen, die sich mit der weltpolitischen Situation der 1940er Jahre auseinandersetzen und eine klare politische Stellungnahme formulieren: die Ablehnung der Tyrannei und das Bekenntnis zur Demokratie, dessen emblematischer Name »George Washington« heißt. In einer Einführung zu dem Werk beschrieb Schönberg auch dessen Orientierung an Beethovens „Eroica“: Ich weiß, dass es die moralische Pflicht von Intelligencia war, sich gegen die Tyrannei zu stellen. Aber das war nur mein sekundäres Motiv. Ich hatte lange über die tiefere Bedeutung der Nazis-Philosophie spekuliert.

Hanns Eislers Septett Nr. 2 „Circus” repräsentiert dagegen ein für die Exil-Komponisten auch wirtschaftlich bedeutendes Genre – die Filmmusik.

Thomas Mann (1875–1955)
Aus „Deutsche Ansprache. Ein Appell an die Vernunft“,
Berlin 1930

Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Eroica Variationen Es-Dur op. 35

Arnold Schönberg (1874–1951)
Ode to Napoleon Buonaparte op. 41
für Sprecher, Streichquartett und Klavier

Hanns Eisler (1898–1962)
Septett Nr. 2 „Circus“

Andrew Munn

© Oz Jacob Tabib

Andrew Munn, 1986 in Palo Alto (USA) geboren, studierte an der Juilliard School und am Bard Conservatory in New York. Als Gerdine Young Artist am Opera Theater of Saint Louis war er u. a. als Dr. Grenvil (La Traviata) und Sergeant Swanson in der Uraufführung von Huang Ruos „An American Soldier“ zu hören. In den USA und Deutschland sang er u. a. Sarastro (Die Zauberflöte) und Seneca (L'Incoronazione di Poppea). Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Pianisten Rami Sarieddine. Andrew Munn lebt in Berlin.

Dominic Fabio Betz

© Frank Herrmann

Dominic Fabio Betz, 1983 in Frankfurt am Main geboren, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Gastspiele führten ihn u. a. an die Oper Frankfurt, das Staatstheater Kassel, Gießen, Mainz, die Volksbühne im Großen Hirschgraben sowie zu Barock am Main. Zudem spielte er in internationalen freien Produktionen, etwa mit dem Théâtre TACA, T-LAP Périgueux/Frankreich und Shakespeare Frankfurt. Er erhielt den Detmolder Theaterring als bester Schauspieler.

Jeonghwan Kim

© privat

Jeonghwan Kim, geboren 2000 in Seoul, studiert Klavier an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Konrad Maria Engel. Er gewann 1. Preise beim internationalen Klavierwettbewerb in Aarhus, dem Mendelssohn-Wettbewerb und bei der Sydney International Piano Competition. Konzertauftritte führten ihn in renommierte Säle wie die Berliner Philharmonie, das Konzerthaus Berlin und die Wigmore Hall in London.

Elaia Quartett

© Lukas Diller

Das im Herbst 2020 gegründete Elaia Quartett ist ein junges Streichquartett bestehend aus Leonie Flaksman und Iris Günther, Francesca Rivinius und Karolin Spegg. Sein Debüt gab das Streichquartett 2021 beim Ascoli Piceno Festival in Italien. Im Finale des Deutschen Musikwettbewerbs 2022 erspielte sich das Quartett ein Stipendium mit Aufnahme in die Konzertförderung des Deutschen Musikrats. Nach einem Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Wolfgang Redik studiert das Quartett nun beim Quatuor Ebène an der HMTM in München.

Lorenzo Messina

© Peter Adamik

Lorenzo Messina begann sein Flötenstudium im Alter von 11 Jahren und beschließt es an der Musikhochschule in Stuttgart bei Davide Formisano mit Auszeichnung. In der Konzertsaison 2023/24 war er stellvertretender Soloflötist des Norrköping Symphony Orchestra und im Februar 2024 gewann er das Probespiel für die berühmte Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker und lebt nun diese neue Erfahrung in Berlin an der Seite der Berliner Philharmoniker und seines Mentors Emmanuel Pahud.

Gesine Rotzoll

© WDR Ben Knabe

Gesine Rotzoll, 2003 in Leipzig geboren, erhielt im Alter von acht Jahren ihren ersten Klarinettenunterricht. Entscheidende Impulse für ihre musikalische Entwicklung bekam sie am Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar sowie durch die Mitwirkung in renommierten Jugendorchestern wie dem Bundesjugendorchester und der Jungen Deutschen Philharmonie. Seit 2022 studiert sie Klarinette bei Kilian Herold an der Hochschule für Musik Freiburg. Derzeit ist sie Stipendiatin der Orchesterakademie des WDR Sinfonieorchesters.

Paulina Strebel

© privat

Paulina Strebel studiert Fagott an der Folkwang Universität der Künste in Essen bei Malte Refardt, nachdem sie zuvor an der HfM Nürnberg in der Klasse von Nikolaus Maler ausgebildet wurde. Orchestererfahrung sammelte sie unter anderem als Akademistin beim Staatstheater Nürnberg sowie aktuell beim WDR Sinfonieorchester in Köln. Sie war außerdem Mitglied im Schleswig-Holstein Festival Orchestra. Gefördert wurde sie durch das Programm Live Music Now, und seit September 2025 ist sie Stipendiatin der Villa Musica Rheinland-Pfalz.